Manche Menschen planen ihr Leben nach äußeren Erfolgen. Ich richte mich lieber nach meinen inneren Werten aus. Denn sie sind mein Kompass. Mein Anker. Und manchmal auch mein Rettungsring, wenn das Leben mal wieder Wellen schlägt.
In den letzten Jahren habe ich viel losgelassen, neu sortiert, hinterfragt. Dabei sind mir drei Werte besonders klar geworden, die alles tragen, was ich bin und was ich tue:
Liebe, weil sie die Grundlage von allem ist.
Kreativität, weil sie mein Ausdruck ist und mein Lebenselixier.
Wohlstand, weil er viel mehr ist als Geld: nämlich gelebte Fülle auf allen Ebenen.
In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine persönliche Reise durch meine drei wichtigsten Werte. Vielleicht findest du dich darin wieder oder wirst inspiriert, deine eigenen neu zu entdecken.
1. Liebe – Die Basis von allem, was ich tue
Liebe ist mein wichtigster Wert. Es ist die Grundlage meiner Selbstfürsorge, für mein Familienleben und für meine Arbeit. Liebe ist ein Lebensprinzip, denn sie verbindet alles, was ich tue miteinander.
Ich habe mich 2018/2019 sehr viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und gefühlt jeder Speaker zur damaligen Zeit hat einmal einen Vortrag über die Liebe gehalten: über Selbstliebe, Liebe in Partnerschaften, die Liebe zu deinen Kindern und zu deinem Beruf. Eine klassische Einstiegsfrage ist meistens: „Liebst du das, was du tust?“ Wenn nicht und es dich nicht erfüllt, dann suche „halt etwas, das du liebst und mache das!“ Ist etwas Wahres dran, aber geht das so schnell? Von heute auf morgen?
Ich habe mir diese Fragen gestellt und mein Leben umgekrempelt. Das ging nicht schnell und war ein sehr emotionaler und teilweise auch schmerzlicher Prozess.
Es gibt unzählige Gedichte, Lieder und Sprüche über die Liebe. Die Läden sind voll mit Kuschelherzen und -tieren, auf denen groß eingestickt „Hab dich lieb“ steht. Einige Freundinnen in meinem Umkreis verabschieden sich immer mit „Hab dich lieb“. Auf Social Media – vor allem Instagram – sehe ich den Gebrauch dieser drei wertvollen Wörter auch. Aber ehrlich gesagt klingt es für mich oft inflationär und eher mit einer Energie als Ersatz von „Tschüss“. Wie empfindest du das? Ist dir das auch schon einmal aufgefallen? Einige der oben genannten Speaker sind mittlerweile getrennt und geschieden von ihren Partnern. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber „Ich liebe dich!“ hat für mich eine so wertvolle Bedeutung, die ich auch wirklich nur ganz wenigen Menschen sage(n) kann.
Vor zehn Jahren war ich auf der Hochzeit einer Freundin eingeladen und sie hatte sich als Lesung das Hohelied der Liebe ausgesucht. Ein Klassiker bei Hochzeiten. Verzweifelt hat sie mich eine Woche vor dem großen Tag gefragt, ob ich lesen könnte, ich sei doch Religionslehrerin, weil sich von ihrer Familie niemand getraut hat, vor der Traugemeinde zu stehen. Ich habe zugesagt und an der Trauung das Hohelied vorgetragen. Nach dem Gottesdienst kam ein Hochzeitsgast auf mich zu und sagte: „Ich habe den Text schon gefühlt tausendmal auf einer Hochzeit gehört, aber so wie du es heute vorgelesen hast, habe ich das erste Mal die Bedeutung dieser Worte verstanden!“ Dieses Kompliment hat mich tief berührt.
Auszug aus dem Hohelied der Liebe (1 Kor 13), Vers 4 bis7:
Die Liebe ist langmütig,
die Liebe ist gütig.
Sie ereifert sich nicht,
sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig,
sucht nicht ihren Vorteil,
lässt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über das Unrecht,
sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles,
glaubt alles,
hofft alles,
hält allem stand.
Ich LIEBE diese Worte über die Liebe. Für mich geht es in der Definition von Liebe genau darum: Was und wer berührt mein Herz tief im Innern, dass es meinem Geist und Körper eine Ruhe und Glückseligkeit bringt? Mit wem bin ich so tief verbunden, dass es mich bis in meinen Wesenskern berührt? Wer liebt mich so stark und aus dem Herzen heraus, dass wir auch Krisen und Streit zusammen meistern können? Wo und bei wem kann ich wirklich ICH sein? Wie und mit wem möchte ich mein Leben gestalten, dass ich am Ende meines Lebens sagen kann: „Ich hatte ein glückliches, erfülltes Leben in Liebe und Geborgenheit!“
Hast du dir diese Fragen auch schon einmal gestellt? Und ich meine nicht, in einem Small-Talk-Gespräch unter Freunden oder am Frühstückstisch, sondern ganz allein mit dir selbst?
Ich habe es getan! Und ein wichtiger Grundpfeiler dabei waren meine Familie und der Ayurveda.
Ich bin sehr dankbar für meine Eltern, denn sie lieben mich – seitdem sie von mir wussten – bedingungslos. Ich habe das mein Leben lang gespürt, aber erst seitdem ich selbst Mama bin, verstehe ich die tiefe Bedeutung dahinter. Die Liebe zu und von deinem Kind ist so wunderschön und tiefgreifend, dass es mir ehrlich gesagt schwer fällt dafür Worte zu finden. Gestern hat mein Sohn (fast drei) das erste Mal zu mir in der Einschlafbegleitung gesagt: „Ich Mama lieb! Papa auch lieb! Oma, Opa auch lieb!“ Und dann wurde ich noch mit ganz vielen feuchten und nassen Kinder-Küssen geherzt. Wenn man mich fragen würde, beschreibe einen Zustand absoluter Glückseligkeit: Ich würde genau diesen Moment beschreiben. Ein deutsches Sprichwort besagt sehr schön auch einen ayurvedischen Ansatz: „Da geht einem das Herz auf!“
Bis zu meiner Ayurveda-Kur dachte ich, ich liebe mich selbst und tue auch einiges dafür, das zu zelebrieren (zum Beispiel mit Journalen, Me-time, Yoga, Meditation etc.). Der intensiven Auseinandersetzung mit Persönlichkeitsentwicklung sei Dank. Der Ayurveda war (und ist mir weiterhin) ein Lehrmeister, dass da noch mehr geht. Um dir ein besseres Verständnis zu geben: Im Grunde genommen machst du während einer Panchakarma-Kur einen körperlichen „Reset“. In der ersten Woche wird der Körper sanft auf einem Ausleitungstag vorbereitet und entgiftet. Am Ausleitungstag selbst werden alle noch verbliebenen Ablagerungen und Schlackstoffe komplett ausgeschieden. Danach folgen ein langsamer Aufbau und Stärkung des Körpers, so dass man sich am Ende „wie neu geboren“ fühlt. Die Lebenskraft – im Ayurveda als Ojas bezeichnet – wird aktiviert, so dass der Mensch in seiner ganzen Stärke strahlen kann. Dieser Ablauf war mir vor meiner Kur schon bewusst. Was ich erleben durfte, ist aber noch viel wertvoller: Denn mit jedem Tag „körperlicher Reinigung“ ging auch eine Klärung meines Geistes mit einher. Und dieser Zustand der völligen geistigen Klarheit und Ruhe in sich selbst, ist eine Erfahrung, um die ich so dankbar bin. Zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich tief im Inneren, wer ich bin, was mir wirklich wichtig ist und was mein zukünftiger Weg sein wird. Diesen verfolge ich bis heute.
Ich liebe aufrichtig und tief meine Familie: mich, meinen Mann, mein Kind, meine Eltern. Ich entwickle Angebote, die mir am Herzen liegen und wo ich mit ganzem Herzen bei der Sache bin (z.B. mein Kinderbuch). Denn nur durch die Liebe und wo ich ganz dahinterstehe, kann ich anderen echte Transformation schenken, so wie ich sie erfahren und erleben durfte.


2. Kreativität – Mein Ausdruck, mein Lebenselexier
Ich bin ein Tridosha (besitze alle drei Doshas zu gleichen Anteilen) und liebe mein Vata (mehr zu den Doshas in diesem Artikel).
Kreativität ist mein Ausdruck von Lebendigkeit und das spiegelt sich überall wieder:
- beim Zubereiten von Mahlzeiten, die ich liebevoll dekoriere und würze
- beim Bloggen, in denen ich mit Worten Emotionen und Wissen vermitteln darf
- beim Spielen mit meinem Sohn, in dem ich selbst wieder etwas Kind sein darf und Leichtigkeit und Freude am Leben habe
- beim Dekorieren, in dem ich eine Wohlfühlatmosphäre in meinem Zuhause schaffe
- beim Gestalten, in dem ich meine Vorstellungen Wirklichkeit werden lasse, so dass ich anderen damit eine Freude machen kann: zum Beispiel Hochzeitsdekoration für Freunde, Bilder für sie male, Karten gestalte, Ayurveda-Kurse entwerfe (Goodbye Mama-Vata), Bücher entwickle (wie zum Beispiel das Malbuch für Erwachsene „Ayurveda-Mandalas“ oder das „Dosha-Balance-Buch).
- Instagram-Storys und Beiträge erstelle (hier geht zum meinem Account Happy Ayurveda Family)




(ich bin mit Leib und Seele Instructor)





Die ayurvedische Lebensweise fördert mein Prana – die Lebensenergie. Sie ist die Quelle meiner Kreativität. Und wenn ich in meiner Energie bin, kann ich Großartiges erschaffen: als Mama, als Ehefrau, als Lehrerin, als Ayurveda Coach.
3. Wohlstand – Fülle auf allen Ebenen
An was hast du gerade als erstes gedacht, als du Wohlstand gelesen hast? An Geld? An die Finanzen? Geht, glaube ich, den meisten so. Und das ist auch ein wichtiger Punkt, dazu komme ich gleich. Aber ich möchte dir zuerst meine Definition von Wohlstand geben und fange hier wieder mit einer Wort-Herleitung an (sorry, die Lehrerin steckt einfach überall in meinen Lebensbereichen!).
Das Wort „Wohlstand“ stammt aus dem Althochdeutschen und setzt sich zusammen aus „wohl“ im Sinne von gut, zufrieden, in Harmonie und „Stand“, also Zustand, Stellung oder Verfassung. Ursprünglich bedeutete es also: „in einem guten Zustand sein“ oder „wohl stehen“. Gewusst?
Ich finde, diese Bedeutung ist heute aktueller denn je und geht weit über finanzielle Aspekte hinaus. Für mich heißt Wohlstand, in allen Lebensbereichen gut versorgt und in Balance zu sein: körperlich, emotional, spirituell, familiär und ja auch finanziell. Ayurveda nennt das „Svastha“ – das Verweilen im eigenen Selbst, im gesunden Zustand.
Wohlstand bedeutet für mich:
– ein stabiler Geist,
– liebevolle Beziehungen,
– nährende Nahrung,
– ein Einkommen, das mich trägt
Und das tiefe Gefühl: Ich bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich darf empfangen. Ich darf geben.
Fülle zu leben heißt für mich: Zeit mit der Familie, Gesundheit, schöne Räume, eine gepflegte Umgebung, Verbindung mit der Natur, liebevolle Kunden, ich lebe nicht im „Überlebens“, sondern Lebensmodus usw.
Ich bin voll bei „Bewusst-Sein“ und kein Gefühl von Mangel.
Geld und das positive Mindset darüber spielen natürlich auch eine Rolle. Denn es ermöglicht natürlich, dass ich auch die anderen Lebensbereiche „in Fülle“ leben kann.
Übrigens wusstest du, dass der Lebenserwerb auch ayurvedisch betrachtet werden kann? Der Begriff „Dharma“ umschreibt das Ausleben deiner Berufung und „Artha“ kann man übersetzen mit „der rechte Lebenserwerb“. Du bist jederzeit für dein Wohlergehen selbst verantwortlich und wenn es dir gut geht (gesundheitlich und finanziell), dann kannst du auch mehr anderen helfen. Klingt logisch, oder?
Wohlstand ist für mich gelebte Dankbarkeit – mir und dem Leben gegenüber. Und dieses Leben unterliegt natürlich Schwankungen, die ich aber gelernt habe zu akzeptieren. Ich kann meine Erfahrungen und den Ayurveda als Kompass für nachhaltigen Wohlstand nutzen: getragen von der Liebe als Grundpfeiler, mit Dosha-Balance, Kreativität und einem Fülle-Mindset.

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